Die Europäische Kommission hat den Entwurf eines delegated act on classification of performance of construction products in relation to their emissions of volatile organic compounds into indoor air vorgelegt (sog. DA VOC-Klassensystem). Es würde danach künftig drei Deklarationsklassen geben:

  1. EU-LCI-Ratio
  2. Formaldehyd-Emissions
  3. CMR-Substances-Emissions (Hierfür gibt es aus Sicht des VHI in der Holzwerkstoffindustrie bereits keinen Anwendungsbereich, da die relevanten Emissionen der Produkte über die Formaldehyd-Emissionen abgedeckt sind).

Im Ergebnis ergeben sich keine Veränderungen für Formaldehyd, das TVOC basierte Klassensystem wurde gestrichen – dies kann auch als Erfolg der intensiven und viele Monate währenden Arbeit des VHI angesehen werden. Der DA findet in der Holzwerkstoffindustrie daher breite Zustimmung. Allerdings hat sich das DIBt gegen den DA in Stellung gebracht (mit dem Ziel, das AgBB-Schema zu halten), das UBA teilt diese Meinung und auch das BMUB hat sich der Auffassung angenähert. Daher hat Deutschland – neben Frankreich – im Rahmen der Sitzung der advisory group am 22.6.2017 Bedenken vorgebracht. Die Kommission hat zum delegated act nun eine Expertensitzung im September einberufen. Wir hoffen, dass sich diese Diskussionen auf ein Spezialthema (LCI) fokussieren (das könnte durchaus eine Chance sein, unsere Argumente zur Nichtberücksichtigung bestimmter LCI noch einmal einzubringen), der DA aber in Bezug auf die Formaldehyd-Emissionen gehalten wird. Gemeinsam mit unseren Partnerverbänden, insbesondere der EPF, unterstützen wir die Verabschiedung des vorgelegten Entwurfs.