Spanplatten

In den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde in Deutschland erstmalig die Spanplatte industriell produziert. Sie wird aus getrockneten und beleimten Spänen durch Heißpressung hergestellt. Im Gegensatz zu den Faserplatten weist die Spanplatte in der Regel einen mindestens dreischichtigen Aufbau auf und besitzt isotrope Festigkeitswerte in Längs- und Querrichtung. Sie erlebte nach dem 2. Weltkrieg hierzulande ein ungeheures Wachstum und ist heute auch der global bedeutendste Holzwerkstoff.

Faserplatten

Um 1900 entstand die Produktion der Faserplatten. Die ersten Faserplatten wurden aus verholzten Fasern im Nassverfahren mit sehr geringem oder ganz ohne Bindemittelzusatz gefertigt. Dabei werden die Fasern als wässrige Suspension auf ein laufendes Sieb gebracht und nach Entwässerung unter Einwirkung von Druck und Temperatur zu Platten verdichtet. Die enthaltenen Hartfaserplatten haben dabei vorderseitig eine glatte Oberfläche und rückseitig eine markante Siebmarkierung. Die Festigkeit dieses Werkstoffs ist allerdings trotz hoher Rohdichte begrenzt. Das Nassverfahren ermöglicht zudem nur die Fertigung von Platten geringer Dicke. Erst nach 1960 setzte sich bei der Faserplattenherstellung das Trockenverfahren industriell durch. Hier werden die Fasern zunächst getrocknet und unter Klebstoffzugabe zu einem Vlies gestreut, welches heiß zu einem weitgehend homogenen Plattenwerkstoff verpresst wird. Nach diesem Verfahren werden heute die große Mehrheit der Faserplatten und alle mitteldichten Faserplatten (MDF) hergestellt.