Branchenüberblick 1. Halbjahr 2015

Nach einem witterungsbedingten sehr guten 1. Halbjahr 2014 hat sich der Markt für Terrassendielen bislang noch zurückhaltend entwickelt. Die Produktion betrug im 1. Quartal 2015 14.874 Tonnen und lag damit 14,8 % unter dem Vorjahresniveau. Dennoch gehen die Hersteller von Holz-Polymer-Werkstoffen (WPC) im VHI derzeit davon aus, auch in diesem Jahr ein Umsatzplus zu erzielen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind weiterhin durch niedrige Zinsen und eine hohe Anschaffungsneigung geprägt. Dies zeigt auch die aktuelle Konsumklimastudie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).

WPC-Hersteller blicken optimistisch in die Zukunft

Eine VHI-Umfrage unter WPC-Herstellern ergab, dass die Wachstumsraten für WPC-Terrassendielen dennoch positiv eingeschätzt werden. Als Gründe werden die zunehmende Tropenholzverdrängung sowie die positive Endverbraucherwahrnehmung von WPC angeführt. Die Hersteller schätzen, dass vor allem der Absatz von Massivdielen in den nächsten Jahren zunehmen wird. Im Trend sind derzeit braune Farbtöne. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Nachfrage nach grauen Farbtönen ansteigen wird. Der wichtigste Vertriebskanal für WPC-Produkte ist der Fachhandel. Deutsche WPC-Hersteller gehen davon aus, dass das Internet als Vertriebsweg bis 2016 zunehmend an Bedeutung gewinnen wird.

Verbands-EPD für WPC-Terrassendielen und -Fassadenelemente abgeschlossen

Titelbild_WPC-TerrassendielenDie Umweltproduktdeklarationen (engl.: Environmental Product Declaration, EPD) nach ISO 14025 und EN 15804 für WPC-Terrassendielen und WPC-Fassadenelemente sind fertiggestellt. Die EPDs dienen als Datengrundlage für die ökologische Gebäudebewertung nach DIN EN 15978 und sind als Nachweis für Umweltansprüche in der öffentlichen Beschaffung geeignet. Außerdem werden den Unternehmen wertvolle Argumente für das Marketing an die Hand gegeben, um die ökologische Vorteilhaftigkeit ihrer Produkte zu kommunizieren. Auch wenn WPC-Terrassendielen nicht unter die EU-Bauproduktenverordnung (BauPVO) fallen, sind für die Hersteller die Ökobilanzen ihrer Produkte auch im Hinblick auf eine Weiterentwicklung der Technik wichtig. Für Fassadenelemente wird die EPD im Rahmen der BauPVO künftig notwendig. Durch die Verbands-EPD erhoffen sich die WPC-Hersteller Wettbewerbsvorteile gegenüber Importprodukten. Die EPDs können als geeignete Nachweise zur Erfüllung der Bauproduktenverordnung herangezogen werden. Durch die in der EU angestrebte öffentliche umweltorientierte Beschaffung (Green Public Procurement) mit der das Vergaberecht durch Einbeziehung ökologischer Aspekte erweitert wird, ist zu erwarten, dass EPDs weiter an Bedeutung gewinnen. Vor diesem Hintergrund werden Bauprodukte ohne EPD bereits in nächster Zukunft deutliche Nachteile am europäischen Markt haben.