Umweltministerin Ulrike Höfken verleiht Klimaschutzpreis für kommunale Holzverwendung zum Bauen und Wohnen in Rheinland-Pfalz

Noch in diesem Jahr soll auf der UN-Klimakonferenz in Paris ein für alle Staaten rechtlich verbindliches Klimaschutzabkommen beschlossen werden. Das Gelingen einer internationalen Klimaschutzpolitik hängt dabei maßgeblich auch von der kleinsten politischen Einheit – der Kommune – ab. In Rheinland-Pfalz zeigten Landkreise, Städte und Gemeinden bei der Preisverleihung des Kommunalwettbewerbs HolzProKlima, wie durch den vermehrten und verantwortungsvollen Einsatz der Ressource Holz zum Bauen und Wohnen das Klima geschützt werden kann. Durch die Kohlenstoffspeicherung und den Substitutionseffekt helfen Holzprodukte, jährlich über 100 Millionen Tonnen des Treibhausgases CO2 einzusparen . Insgesamt sind 38 Bewerbungen beim Wettbewerbsbüro eingegangen, aus denen eine Fachjury fünf Preisträger nominierte. Sachpreise im Gesamtwert von 20.000 Euro wurden von Unternehmen der holzverarbeitenden Industrie zur Verfügung gestellt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer hatte die Schirmherrschaft für den Wettbewerb übernommen. Umweltministerin Ulrike Höfken ehrte die Gewinner der Kommunalwettbewerbs persönlich und bedankte sich bei den Organisatoren des vom Land geförderten Wettbewerbs: „Wer mit Holz baut, leistet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und stärkt die regionale Wertschöpfung im Waldland Rheinland-Pfalz. Der Kommunalwettbewerb HolzProKlima würdigt eindrucksvolle Holzbauten und vorbildliche Konzepte rheinland-pfälzischer Kommunen und liefert nachahmenswerte Beispiele für alle Häuslebauer im Land. Die vermehrte und verantwortungsvolle Holzverwendung zum Bauen und Wohnen ist ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der Klimaziele des Landes.“ Im nächsten Jahr wird der Kommunalwettbewerb HolzProKlima weiterziehen und in Baden-Württemberg stattfinden.

Abb.5 Preis 1_Alzey_Foto Kollaxo_kompr.

Auszeichnung der erstplazierten Stadt Alzey, v.l.n.r.: Ernst Wolfgang Eichler, Margret Borne-Müllerklein, Svenja Patschke, Dr. Gerd Loskant , Ulrike Höfken, Christoph Burkhard, David Brenner Foto: Kollaxo

Die Preisträger des Wettbewerbs

Erster Preis:

Abb.3 Hanni Kipp - Haus des Kindes -Alzey_kompr

Erster Preis: Kita „Hanni Kipp – Haus des Kindes“  Foto: Baltz

Den ersten Preis erhielt die Stadt Alzey für die beiden Kindertagesstätten „Hanni Kipp – Haus des Kindes“  und „Bunte Töne“. Dr. Gerd Loskant, Vorsitzender der Wettbewerbsjury, begründete die Entscheidung wie folgt: „Die beiden Kindertagesstätten sind Vorzeigeprojekte für den Holzbau in dieser Region und überzeugen durch eine innovative und kostenoptimierte Bauweise. Die Stadt Alzey hat mit den Projekten eine bewusste politische Entscheidung für die vermehrte Holzverwendung im öffentlichen Bauwesen und damit für den Klimaschutz getroffen.“ Als Hauptpreis erhielt die Stadt Alzey Warengutscheine für einen Laminatfußboden des Unternehmens Kronospan sowie für Türelemente der Firma Mosel Türen im Gesamtwert von 10.000 Euro.

Abb.6 Verwaltungsgebäude - Ruwer_kompr.

Zweiter Preis: Verwaltungsgebäude aus Holz, VG Ruwer  Foto: Verbandsgemeinde Ruwer

Zweiter Preis:
Der zweite Preis ging an die Verbandsgemeinde Ruwer, die insgesamt sieben Einzelprojekte eingereicht hat. Seit Jahren setzt die Gemeinde im öffentlichen Auftrags- und Beschaffungswesen auf den Klimaschützer Holz. Umweltministerin Ulrike Höfken und die Wettbewerbsjury bedankten sich dafür bei der Verbandsgemeinde mit Warengutscheinen der Unternehmen Elka und Megawood im Gesamtwert von 5.000 Euro.

 

Abb.9 HSV 21 -Wallmerod_kompr.

Dritter Preis: Experimentalbau HSV 21, Verbandsgemeinde Wallmerod  Foto: Spacekitchen

Dritter Preis:
Die Verbandsgemeinde Wallmerod wurde für das Gesamtkonzept „Wallmeroder Holzweg“ mit dem dritten Preis und einem Gutschein der Unternehmen Homanit/Homatherm im Wert von 2.500 Euro ausgezeichnet. Der „Wallmeroder Holzweg“ steht für eine konsequente Holzverwendung im öffentlichen Beschaffungswesen. Von der Verbandsgemeinde geförderte Projekte wie der Experimentalbau HSV 21. stehen dabei für einen zukunftsweisenden und innovativen Holzbau.

 

Abb.11 Sonderpreis_Dirmstein_Foto Kollaxo_kompr.

Sonderpreis für Dirmstein, v.l.n.r.: Dr. Gerd Loskant, Winfried Manns, Ulrike Höfken, Bernd Eberle, Pascal Stocké, Lars Schmidt Foto: Kollaxo

Sonderpreis und Anerkennung:
Der Sonderpreis „Beste Online-Bewertung“ wurde an die Ortsgemeinde Dirmstein vergeben. Das neue Dorfgemeinschaftshaus erzielte das beste Abstimmungsergebnis beim Online-Voting unter www.holzproklima.de. Die Firma Rettenmeier stellte einen Sachpreis im Wert von 2.000 Euro zur Verfügung . Eine zusätzliche Anerkennung wurde für das besonders wertvolle pädagogische Konzept der Umweltlernschule Plus des Landkreises Ahrweiler ausgesprochen. Als außerschulischer Lernort begeistert die Umweltlernschule junge Menschen für die Themen Ressourcenverantwortung, Nachhaltigkeit, Holznutzung und Klimaschutz.

Abb.13 Anerkennung_Ahrweiler_Foto Kollaxo_2_web

Anerkennung für die Umweltlernschule Plus, v.l.n.r: Sascha Hurtenbach, Sigrun Jungwirth, Dr. Elisabeth Proswitz-Stuck     Foto: Kollaxo

Kommunalwettbewerb HolzProKlima
Der Kommunalwettbewerb HolzProKlima wurde nach den positiven Erfahrungen aus dem letzten Jahr in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr bewusst in Rheinland-Pfalz durchgeführt. Mit über 42 Prozent Waldfläche ist Rheinland-Pfalz eines der waldreichsten Bundesländer in Deutschland. Da die Kommunen hier zu den größten Waldbesitzern zählen, können vor allem sie durch den nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit der wertvollen Ressource Holz im öffentlichen Auftrags- und Beschaffungswesen einen besonderen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Über vier Monate konnten Landkreise, Städte und Gemeinden in Rheinland-Pfalz ihre Wettbewerbsbeiträge einreichen. Zehn Fachjurymitglieder aus den Bereichen Politik, Medien, Architektur sowie Holz- und Forstwirtschaft haben auf ihrer Sitzung in Mainz am 9. Juli die Preisträger aus den insgesamt 38 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen ermittelt. Am Ende der Preisverleihung in Landau gab es ein wichtiges Signal für 2016:Uwe André Kohler vom Clustermanagement Forst und Holz äußerte stellvertretend für den Landesbeirat Holz Baden-Württemberg den Wunsch, den Wettbewerbs im nächsten Jahr nach Baden-Württemberg zu holen.

Die Initiative HolzProKlima

Abb.1 Speicher- und Substitutionseffekt

Speicher- und Substitutionseffekt von Holz

Die Initiative HolzProKlima ist ein Aktionsbündnis aus 14 Bundesverbänden und Organisationen der Forst- und Holzwirtschaft. Ziel ist es, der Politik und Öffentlichkeit bewusst zu machen, dass die Verwendung von Holzprodukten zum Bauen und Wohnen aktiver Klimaschutz ist. Dr. Peter Sauerwein, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. und Mitinitiator von HolzProKlima, erklärte dazu: „Fast alle Materialien zum Bauen und Wohnen müssen mit hohem Energieaufwand künstlich hergestellt werden. Holz dagegen wächst durch Sonnenergie und Photosynthese auf natürliche Weise. Statt CO2 an die Atmosphäre abzugeben, entzieht ihr Holz CO2, gibt Sauerstoff an sie ab und speichert den Kohlenstoff. Dieser bleibt so lange gebunden, bis das Holz verbrennt oder verrottet. Daher muss Holz möglichst lange im Kreislauf gehalten werden und zunächst stofflich und erst dann energetisch verwendet werden.“

Der Wettbewerb kompakt zusammengefasst, zum Nachlesen oder als Ausdruck